Samstag, 28. Mai 2016

To Do - Listen abarbeiten? Solo con Giotto!

Vor ein paar Wochen habe euch schon einmal von meiner latenten Aufschieberitis erzählt - nun ja, ich würde mich freuen, wenn ich euch heute erzählen könnte, ich hätte sie überwunden - doch so ist es leider nicht. Tatsächlich ist es heute eher so, als wenn die Arbeitslawine in Form von Unterrichtsvorbereitung, Steuererklärung, Korrekturen, DIY-Projekten etc. drohe über mich hereinzubrechen... 

Jaaa, ich höre schon die ersten Stimmen, die sich mit wertvollen Tipps, Zurechtweisungen und Warnungen erheben:

"Frau FA, du musst das geordneter angehen....wenn du doch jeden Tag ein bisschen machen würdest!" (Hab' ich ja irgendwie - nur leider wurde ich zwischenzeitlich immer wieder von Facebook und Pinterest in Geiselhaft genommen!)

"Frau FA, ich habe es dir ja gleich gesagt: Dein ewiges Aufschieben bringt nur noch mehr Stress!" (Oh wirklich? Naja, aber sag das mal dem Episodenguide auf Netflix - ich habe eben Prioritäten gesetzt!)

"Frau FA, also an deiner Stelle würde ich jetzt echt Panik bekommen! Wie willst du DAS denn alles heute schaffen???" (Naja, ob panisches im-Kreis-Herumrennen wohl jetzt noch irgendwie hilft? Ich glaube nicht...)

Kommen euch solche Aussagen bekannt vor? Mir eben auch. Aber keine Sorge, das ist keine Nuss, die ich (wir) nicht knacken könnte(n)! 

Und da sind wir auch schon direkt beim Thema: Für alle, die heute gleich mehrere Nüsschen zu knacken haben (der eine oder andere vielleicht sogar im zwischenmenschlichen Bereich), für die habe ich heute eine blitzschnelle "Arbeits-Erleichterung" in Form dieser blitzschnell zubereiteten Giotto-Muffins, hinter denen sich der vermeintlich so große Berg an Arbeit doch ganz gut verstecken lässt oder zumindest wieder in das richtige Verhältnis setzen lässt - wie ich eben immer sage: Alles eine Frage der Sichtweise.

Also, lasst auch ihr euch heute nicht entmutigen, gönnt euch eines dieser kleinen Küchlein (oder auch zwei) und dann ran an das Abtragen des Berges! (Kleine Anmerkung: Das Backen an solchen Tagen gilt genau genommen nicht als erneutes Aufschieben, sondern als positive Form des produktiven Umgangs mit stressigen Alltags-Herausforderungen....nur mal so am Rande!)

White Chocolate Giotto Muffins

75 g weiche Butter
75 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Ei
150 g Mehl
2 TL Backpulver
50 g gemahlene Mandeln
2 Stangen Giotto-Kugeln
4 EL Milch

100 g weiße Kuvertüre
6-12 Giotto-Kugeln

So geht’s:

1. Gebt die Butter, den Zucker und den Vanillezucker in eine Schüssel und schlagt alles schön schaumig auf. Gebt nun das Ei und die Milch hinzu und verrührt auch das gut. Als Nächstes gebt ihr das Mehl, das Backpulver und die gemahlenen Mandeln dazu und rührt daraus einen cremigen Teig (im Zweifelsfall noch einen Schluck Milch dazugeben!). 

2. Heizt nun den Backofen auf 180° (Ober-/Unterhitze) vor, bevor ihr eurem Teig das besondere Extra verpasst: Gebt die Giotto-Kugeln so wie sie sind direkt aus der Packung in den Teig und jagt dann mit dem Mixer noch einmal ordentlich drüber, bis sie sich gut im Teig verteilt haben.

3. Gebt den Teig nun in eure Muffinförmchen und backt die guten Stücke für etwa 20 Minuten (nicht länger, sonst sind sie nachher zu trocken). Lasst sie danach kurz auskühlen.

4. In der Zwischenzeit schmelzt ihr schon einmal die weiße Schokolade über einem Wasserbad und gebt dann je einen dicken Klecks auf eure Muffins. Obendrauf kommt dann noch je ein halbes oder ganzes Giotto-Kügelchen (immer abhängig davon, wie viele die Wartezeit beim Backen überstanden haben!).



Sonntag, 1. Mai 2016

Wenn das Leben dir Zitronen gibt... - Meine saftigen Lemon Brownies

Wenn das Leben mir Zitronen gibt, dann wird daraus natürlich etwas Leckeres gebacken - das ist doch klar! Dass man sich die Zitronen durch manchmal unüberlegte bzw. nicht ganz zu Ende gedachte Entscheidungen selbst eingebrockt hat, wird mir dann das ein oder andere Mal auch bewusst.

Bestes Beispiel der letzten Woche: Origami-Session im Vertretungsunterricht.


Das haben wohl alle Lehrer schon einmal mitgemacht: Du schaust morgens auf den Vertretungsplan und erkennst direkt, dass du heute einen ansonsten geschätzten Kollegen / eine geschätzte Kollegin vertrittst, der oder die es aber leider nur selten schafft, Vertretungsmaterial vorzubereiten. So, nun ist es an dir: Du kennst die Klasse nicht, Französisch wird noch nicht unterrichtet und für hochpolitische Debatten hatte ich noch zu wenig Kaffee.

Pah, aber du bist ja nicht auf den Kopf gefallen! Du bist vorbereitet! Und so stolzierst du (mehrfach) durch das Lehrerzimmer und sagst: "Bei mir wird in der Vertretung heute was Vernünftiges gemacht! Ich fördere die motorischen und kognitiven Fähigkeiten der Fünftklässler - und ich tu' sogar noch etwas für den Zusammenhalt der Gruppe!" (Auf ein "Kniet nieder vor meinen didaktischen Kompetenzen!" habe ich zum Glück verzichtet.)

Ja... und so kullerten mit Eintreten in die Klasse die ersten Zitronen in mein Körbchen...

Die Schüler waren hellauf begeistert von meinen Faltanleitungen für das niedliche Häschen und den springenden Frosch und legten direkt los - ich ermahnte die Schüler, sich gegenseitig zu helfen und bei Problemen zu unterstützen. Ich wähnte mich schon in entspannten 45 Minuten auf dem gepolsterten Lehrerstuhl mit meinem heißen Kaffee...

Mein Glück hielt nicht einmal 30 Sekunden. 

"Frau FA, ich verstehe Schritt 1 der Bastelanleitung nicht!" (Wie ist sowas möglich??? Da musste man das Blatt doch gerade mal aus der Packung holen!)

"Frau FA, die XY will mir nicht helfen!" (Och man, ich eigentlich auch nicht!)

"Frau FA, das sieht gar nicht aus wie ein Hase!" (Okay, da ist jemand noch unbegabter als ich!)

"Frau FA, wie haben Sie das mit den Öhrchen nach vorne geklappt?" (Verdammt, Kinder riechen wirklich, wenn man eine Sache nicht vorbereitet hat oder einfach nicht kann!)

"Frau FA, ich habe aus Versehen mit dem Hasen angefangen und dann mit der zweiten Seite vom Frosch weitergemacht..."

Okay. Ich geb's zu. Das war eine echt dumme Idee. Aber Einsicht ist ja schließlich der erste Schritt zum Zitronenkuchen... und so endete meine Vertretungsstunde mit einem Pulk von 28 Kindern, die eine Traube rund um mein kleines Pult bildeten und einem mittlerweile erkalteten Kaffee, der eine buntstiftverzierte Sahnehaube aus Papierschnipseln bekam, aus deren Mitte aber am Ende ein Papierfrosch hüpfte. Immerhin.

Mit der Schar an selbst eingebrockten Zitronen hab ich dann auch noch etwas Kreatives gemacht: Meine saftigen Lemon Brownies.

Lemon Brownies

300 g Mehl 
60 g Puderzucker
225 g weiche Butter 
4 Eier 
250 g Zucker 
2 Bio-Zitronen

So geht's:

1. Heizt den Ofen auf 175° vor. Gebt nun das Mehl in eine große Schüssel und nehmt dann 4 EL des Mehls und gebt es in eine kleine Schüssel.

2. Gebt nun den Puderzucker und die weiche Butter zum Mehl in der großen Schüssel und verrührt alles gut. Gebt diesen bröseligen Teig nun in eine Brownie-Form oder eine rechteckige Backform, die ich vorher mit Backpapier auslegt. Drückt den Boden gut fest und backt ihn für etwa 20 Minuten.

3. In der Zwischenzeit reibt ihr die Schale von einer Bio-Zitrone ab und gebt sie in die kleine Schüssel mit Mehl. Presst nun den Zitronensaft aus beiden Zitronen (ca. 125 ml) und gebt auch diesen zusammen mit dem Zucker und den Eiern in die kleine Schüssel und verrührt alles gut.

4. Gebt diese Masse nun auf den vorgebackenen heißen Teig und verteilt sie gut. Nun geht das gute Stück nochmals für 20 Minuten in den Ofen, bis die Zitronenmasse fest geworden ist.

Noch ein wenig Puderzucker drüber und jede Situation erscheint wieder sonnengelb wie dieser saftige Kuchen.