Meine Güte, die letzten Wochen sind wieder im Flug vergangen - der Schulalltag hat mich also vollends wieder (obwohl ich auch wunderbare Herbstferien mit lieben Menschen verbringen durfte!). Nun habe ich endlich wieder genug "Material" und ein wunderbar köstliches Törtchen für euch im Gepäck, das mich unter anderem die Sorgen meiner Schüler über Horror-Clowns und deren schreckliche Auswüchse in Politik-Referaten vergessen lassen wird.
Wie es sein kann, dass ein Politik-Referat ähnlich gruselig sein kann wie einer der Horror-Clowns, die durch die Presse gingen?
Naja, da fallen mir doch spontan zwei Beweise ein:
Erste zentrale Fragestellung zum Referat: Was sind eigentlich Minaretten?
Ja, richtig gehört: MINARETTEN. Während ich spontan an eine neue Halsschmerztablette denken musste, wurde ich von meinen Neuntklässlern eines besseren belehrt: "Äh, Frau FA, das ist ganz einfach erklärt...das ist sowas wie eine Burka, also ein Kleidungsstück, das zur Verhüllung dient!"
Aha. Und besonders große Menschen, die MINARETTEN tragen, rufen dann Muslime zum Gebet??? Kein Wunder, dass die Schweiz denkt, Menschen mit MINARETTEN würden das architektonische Stadtbild stören...
Zweite zentrale Fragestellung zum Referat: Was ist eigentlich ein Oberfeldwebel?
Tja, ich hatte immer gedacht, dass das ein militärischer Rang sei - aber weit gefehlt! "Frau FA, wissen Sie denn, was ein Feldwebel ist? Nein? Also, das ist das ganz einfach erklärt: Das ist wie ein Soldat, der auf dem Feld steht und Menschen erschießt. Das 'Ober' bedeutet einfach, dass der nicht so nah am Feind steht, sondern weiter oben."
Aha. Naja, mit viel Liebe könnte ich noch einen Punkt für den militärischen Bezug geben...wenn ich jemals aufhören kann, zu lachen.....
Aber falls ihr jetzt dachtet, nur meine Neuntklässler hätten solche Schoten drauf? Weit gefehlt!!! Dem stehen meine Abiturienten in nichts nach: Die Fragestellung war, ob das Eingreifen der UNO gegen die Rebellen in einem fiktiven Konflikt gerechtfertigt sei oder nicht. "Aber klar, Frau FA, die Rebellen können doch nicht einfach ihre Geiseln versteinern - das ist ja wie in der Bibel! Das geht doch nicht!"
Notiz an mich selbst: Kläre das nächste Mal unbedingt den Unterschied zwischen "jemanden versteinern" und "jemanden steinigen"...
So, um den Praxisschock überhaupt verdauen zu können, bedarf es einer wunderbaren kleinen Torte, die ich zudem der lieben Frau JA in dieser Woche als Geburtstagstörtchen kredenzt habe.
Daim - Törtchen
1 Packung Daim (ca. 200 g)
125 g Butter
100 g Zucker
1 Prise Salz
3 Eier
75 g Mehl
25 g Speisestärke
4 g Backpulver
75 g gemahlene Mandeln
200 g Frischkäse
200 g Schlagsahne
1 Päckchen Sahnesteif
60 g Puderzucker
150 g Vollmilchkuvertüre
So geht's:
1. Zerkleinert die Daim-Bonbons mit einem Mixer oder einem Messer in wirklich kleine Stückchen und verteilt die Brösel gleichmäßig auf drei kleine Schalen.
2. Trennt die Eier und schlagt das Eiweiß mit einer Prise Salz steif. Vermischt das Eigelb mit der warmen Butter und dem Zucker und schlagt es auf, bis es eine fluffige Masse ergibt. Gebt nun das Mehl, die Speisestärke und das Backpulver hinzu und rührt es unter. Gebt nun die gemahlenen Mandeln und eine Portion zerkleinertes Daim hinzu und verrührt alles gut.
3. Gebt nun in zwei Portionen das Eiweiß ganz vorsichtig unter den Teig (bloß nicht zu stark verrühren, sondern nur vorsichtig unterheben!) und gebt ihn in eine 18cm-Durchmesser-Springform, deren Boden ihr bitte vorher mit Backpapier auslegt. Backt den Teig nun für ca. 35-40 Minuten bei 175° Ober-/Unterhitze.
4. Lasst den Teig danach auskühlen und teilt ihn einmal waagerecht. Verrührt nun den Frischkäse mit dem Puderzucker und schlagt in einer weiteren Schüssel die Schlagsahne mithilfe des Sahnesteif steif. Rührt nun die Schlagsahne zum Frischkäse. Vermischt ein Viertel der Frischkäse-Sahne-Crème mit einer Portion Daim und bedeckt damit den unteren Kuchenboden und setzt dann die obere Hälfte wieder drauf.
5. Gebt nun die übrige Frischkäse-Sahne-Crème auf den Kuchen und ummantelt ihn vollständig damit. Kleiner Tipp: Macht es in zwei Etappen und lasst die Crème zwischendurch immer mal wieder im Kühlschrank fest werden.
6. Schmelzt nun noch die Kuvertüre über dem Wasserbad und gießt sie vorsichtig über den gekühlten Kuchen. Dekoriert den Kuchen dann noch mit der verbleibenden Portion Daim-Krümeln und stellt ihn bis zum Kaffeeklatsch kühl.